Der große Granitfindling ist in Norden als „Warzenstein“ bekannt. Das Regenwasser, das sich darin sammelt, sollte gegen Warzen helfen. Ein alter Norder erzählte: „Hab‘ ich auch gemacht mit den Warzen – und es hat geholfen!“ Dazu ergänzte ein Norder Junge: „Na klar, Urin hilft immer. Wir Jungs liefen über den Friedhof zur Schule, da machte es doch Spaß, etwas zum Regenwasser dazu zu tun, also hineinzupinkeln!“
Der Sage nach soll die Vertiefung im Stein entstanden sein, als Erzbischof Rimbert während der Normannenschlacht 884 darauf kniete, und solange er mit erhobenen Armen betete, waren die Ostfriesen siegreich. Diese Sage ist zu sehr nach dem alttestamentlichen Vorbild von Mose (2. Mose Kap.17, Vers 8ff) gestaltet, als das sie gesicherte historische Überlieferung sein könnte. Nach neuester Forschung handelt es sich bei dem Findling wohl um einen Eckständerstein einer Holzkirche, die ganz früher hier auf dem Gelände gestanden hat. Entsprechend dem ökologischen Konzept des Alten Friedhofs soll der Stein jetzt Vogeltränke sein, regelmäßig mit Wasser gefüllt.
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