Ludgerikirche

Lassen Sie sich von Ostfrieslands größter mittelalterlicher Kirche verzaubern!

Die heute größte mittelalterliche Kirche Ostfrieslands steht mitten auf dem Norder Marktplatz. Sie war dem heiligen Ludger, dem Apostel der Friesen und ersten Bischof von Münster geweiht.

Etwa 80 m ist sie lang und es ist deutlich zu sehen, dass sie in drei Bauabschnitten entstanden ist.

Vor etwa 800 Jahren, im frühen 13. Jahrhundert, entstand eine romanische Einraumkirche, ein kleiner Backsteinbau, verfugt mit Muschelkalk. Wer genau hinschaut, entdeckt sie noch heute, die kleinen Muschelreste in den Fugen. Im Osten schloss das niedrige Langschiff mit einem halbrunden Altarraum ab.  

Etwa 100 Jahre später, im frühen 14. Jahrhundert, wurde die Kirche im Osten um ein Querschiff mit drei Kreuzgewölben erweitert. Aber erst mit Vollendung des alles überragenden dreischiffigen Hochchors, der vermutlich 1455 fertiggestellt war, erhielt die Ludgerikirche ihre heutige Gestalt. 

Der Glockenturm steht, wie in Ostfriesland üblich, neben der Kirche. Vermutlich wurde er ebenfalls im frühen 14. Jahrhundert erbaut. Das darin beheimatete Glockenspiel erfreut die Menschen viermal täglich mit jahreszeitlich angepassten Liedern.

Entdecken Sie die Schätze der Ludgerikirche, wie z.B. den Schriftaltar, die barocke Kanzel und vor allem die weltberühmte Arp Schnitger Orgel, einem klanglichen Kunstwerk. 

Neugierig geworden? Seien Sie herzlich Willkommen.  

Besuchen Sie uns persönlich oder unter:

https://www.norden-ludgeri.de/Ludgerikirche/3D-Rundgang
https://www.norden-ludgeri.de/Ludgerikirche/Kirchenfuehrung

Wir freuen uns auf Sie.

Warum läuten eigentlich jeden Abend um 20.30 Uhr die Glocken?

Eine Tradition seit mindestens 1564

Die Glocken von Ludgeri läuten zu vielen Anlässen. Für viele rätselhaft ist das Läuten der Glocken abends um halb neun – also um 20.30 Uhr.
Dazu wird in Norden immer mal wieder erzählt, es geschehe zur Erinnerung an die Zerstörung des Kirchbaus in Bargebur durch Lutheraner 1680. Zusammenhänge gibt es sicher, aber sie liegen anders herum. In seiner „Geschichte der Reformierten Kirche zu Bargebuhr“ von 1868 schreibt E. Graf Knyphausen-Lützburg zum 24. August 1680, als das Mauerwerk des Kirchbaus die Balkenhöhe erreicht hatte: „Am Abend dieses Tages jedoch, und zwar auf ein von der Abendglocke gegebenes Zeichen, setzten sich einige hundert Mann Pöbel aus Norden, welche offenbar dazu angereizt waren, in Bewegung, und rissen den Neubau ein, ruinierten denselben auch so gründlich, dass kein Stein auf dem anderen blieb…“
Für diese rabiate Vorgehensweise möchte man sich heute noch entschuldigen. Es war damals eine aufgeheizte Stimmung in politisch sehr unruhigen Zeiten. Die beiden ostfriesischen Grafenbrüder kämpften um ihre Einflussbereiche und um das Recht, die Konfessionen für alle Untertanen zu bestimmen. Damals konnte man sich nicht vorstellen, dass es an einem Ort zwei Konfessionen geben konnte.
Religiöse Auseinandersetzungen waren immer auch politisch, weil Kirche und Staat noch eins waren. So gelang erst 1684 mit Hilfe des Freiherrn Dodo II. zu Inn- und Knyphausen und unter dem Schutz brandenburgischer Truppen und holländischer Offiziere dann endgültig in weniger als vier Monaten der Bau einer neuen reformierten Kirche in Bargebur.
Das späte Abendläuten zum Anbruch der Nacht hatte in Norden schon eine lange Tradition. Durch eine alte Kirchenrechnung ist belegt, dass es bereits 1564 stattfand. Die Uhrzeiten, zu denen geläutet wurde, gehen aus einer Dienstanweisung für den Ludgeri-Küster aus dem Jahr 1843 hervor, die in unserem Pfarrarchiv liegt: „Auch soll der Küster die Betglocke täglich zur rechten Zeit, nämlich des Morgens um 7 Uhr, des Mittags um 12 Uhr und des Abends um 6 Uhr 9-mal anschlagen und jeden Abend um halb neun mit der kleinen Glocke einige Minuten läuten“. Neunmal anschlagen entspricht übrigens dem sogenannten Vater-unser-Läuten: Sieben Bitten und ein Doppelschlag als Amen. Diese Läuteordnung gilt auch heute noch, nur mit dem Unterschied, dass das Läuten inzwischen elektrisch geschieht.

Angelika Ruge

Ludgerikirche Norden
Am Markt 37
26506 Norden

Öffnungszeiten Ludgerikirche

1. November bis 31. März:
Mo. –     10.00-12.30 Uhr
Di.-Fr. – 10.00-12.30 und 15.00-17.00 Uhr
Sa. –      10.00-12.30 Uhr 

1. April bis 31. Oktober:
Mo. –      10.00-14.30 Uhr 
Di.-Sa. – 10.00-17.00 Uhr durchgehend

Sonntags Gottesdienst um 10 Uhr
nach dem Gottesdienst im Sommerhalbjahr bis 13 Uhr geöffnet!

Wir bemühen uns mit Hilfe von ehrenamtlichen Kirchenbegleitern, die Öffnungszeiten zu erweitern. Die "Kirchenfreunde" freuen sich über weitere Unterstützung! Wenn Sie Interesse an einer Mitarbeit haben, dann nehmen Sie doch bitte Kontakt auf mit

Der Gebetsleuchter

Einen Moment inne halten.