Herzlich Willkommen auf dem Alten Friedhof und auf unserem „Themenpfad“. Die Ludgeri-Kirchengemeinde informiert hier mit Hilfe von 34 kleinen Infopunkten mit QR-Codes über die Geschichte des 1,5 Hektar großen Geländes sowie einzelner Grabsteine und Bäume.
Die Initiative für diesen Themenpfad kommt vom Förderkreis „Kulturschatz Ludgeri“. Wir bedanken uns bei Herma Heyken (Idee und Projektleitung), Angelika Ruge, Jupp Bohne, Uwe Gundrum (Texte) und Malika Wolf (Fotos) – sie haben maßgeblichen Anteil an der Realisierung des Projekts.
Unser Dank geht auch an die Sponsoren! Unterstützt haben uns die Bürgerstiftung Norden, die Schede-Stiftung, der Kunstverein Norden, die Stiftung der Raiffeisen- und Volksbanken und viele andere Spender:innen, deren Namen bei den einzelnen Stationen zu finden sind.
Viel Freude beim Rundgang!
Der frühere Kirchhof neben der Ludgerikirche ist über 800 Jahre alt. Seine Wege und die umgebende Mauer sind schon auf ganz alten Karten eingezeichnet, so wie sie heute noch verlaufen. Sie teilen den Friedhof in mehrere Bereiche, die das Auffinden einzelner Gräber nach den Registern der Kirchenbücher erleichtern. Nachdem das Beisetzen in Kirchen verboten worden war, mussten auch die Besitzer von Gruften in der Ludgerikirche Grabplätze erhalten und es wurde 1806 ein neues Grabregister erstellt.
Auf dem Alten Friedhof wurden alle Konfessionen beerdigt: Lutheraner, Reformierte, Mennoniten, Herrenhuter Brüder und Katholiken. Die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger hatten schon 1569 einen eigenen Friedhof, nachdem Juden seit ca. 1550 in Norden ansässig waren. Er ist der älteste in Ostfriesland.
Ende April 1879 wurde dieser kirchliche Friedhof geschlossen und am 2. Mai 1879 ein städtischer Friedhof am damaligen Stadtrand eröffnet. Die stattlichen Bäume sind erst gewachsen, nachdem keine Beerdigungen mehr stattgefunden haben.
Erhalten sind noch steinerne Grabsteine und Grabplatten, mit und ohne Verzierungen, mit teils bewegenden Texten, und viele Stelen, die nur einen Besitzanspruch für mehrere Grabstellen zeigen. Nicht zu sehen sind Gruften, die unter dem Erdboden noch vorhanden sind.
Der Förderkreis "Kulturschatz Ludgeri" hat bisher schon mehr als 40.000 Euro in den Alten Friedhof investiert. Im Herbst 2021 wurde die letzte noch vorhandene Gruft erneuert. Außerdem wurden die 40 stehenden Grabsteine gereinigt und restauriert.