Glockenturm

Dem Südgiebel gegenüber steht der Glockenturm. Er wurde im frühen 14. Jahrhundert erbaut, freistehend, wie bei den meisten mittelalterlichen Kirchen Ostfrieslands, und heute sogar durch eine Straße von der Kirche getrennt. Seine Fassadengliederung zeigt im unteren Bereich noch Rundbögen, während die Blendnischen in den Giebeldreiecken bereits Spitzbögen enthalten, Stilmerkmale der Übergangszeit von der Romanik zur Gotik. Im eingewölbten Untergeschoß war früher die Stadtwaage untergebracht. Heute ist dort eine Gefallenen-Gedenkstätte eingerichtet. An der östlichen Außenwand erinnert zudem eine überlebensgroße Soldatenfigur aus Eisenklinker, 1927 von dem Berliner Bildhauer Hermann Hosaeus entworfen, an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges.

Seit 1992 hängt in der großen östlichen Schallöffnung (zur Wochenmarktseite hin) ein Glockenspiel der niederländischen Glockengießerei Eijsbouts, das mit seinen 18 sehr harmonisch klingenden Glocken viermal am Tag zu hören ist (jeweils zwei Minuten vor 9, vor 12, vor 15 und vor 18 Uhr). Das mehrstimmig gespielte Liedgut richtet sich nach den jeweiligen Kirchenjahreszeiten.