Der Dachstuhl über dem Chorumgang zeigt noch viel Gebälk aus der Erbauungszeit vor über 500 Jahren, Eichenbalken mit Holzdübeln, die die Hochchorwände abstützen. Aus den kleinen verglasten Dachluken sieht man auf den Marktplatz bzw. auf den Alten Friedhof. Die Gewölbe sind von oben zu sehen. Bedingt durch die Rundung des Chorabschlusses kommt es dabei zu unterschiedlichen Formen. Die Gewölbe, aus Backstein gemauert, sind mit Kalk verstrichen. Man sieht die Abdeckung der Konstruktionslöcher, die vom Kircheninneren aus mit den hölzernen Sternenscheiben verdeckt sind. An der Wand zum Hochchor sind die mit geringerer Mauerstärke geschlossenen Blendarkaden zu sehen, durch welche die darunter liegenden Bögen zwischen den dicken Rundpfeilern des Chorraumes entlasten werden.
Über dem Querschiff wurde zusammen mit der Schieferdeckung des Daches im Zuge der Kirchenrenovierung 1981 der gesamte Dachstuhl erneuert. In den Giebeln befinden sich große mit Drahtgeflecht bedeckte Fensteröffnungen und am Fuß der Dachflächen Luken mit beweglichen Holzklappen zum Druckausgleich bei Sturm.
Eine steile Treppe führt hinauf zum Dachstuhl über dem Hochchor. Dort sieht man viel neuere Holzversteifung, Metallverstrebungen, die die Außenwände des Hochchores zusammen halten sollen, und die Aufhängung eines Kronleuchters am Gebälk. Eine hohe Leiter führt noch zu einer Dachluke, durch die für den Dachdecker der große Dachreiter zugänglich ist.