Klavierabend mit Annette Liss
Am Dienstag, dem 27. Februar 2024, fand im Gemeindehaus der Ludgeri-Kirchengemeinde ein besonderer musikalischer Abend statt.
Der Förderkreis Kirchenmusik lud zu einem Klavierkonzert mit Annette Liss ein.
Im vergangenen Jahr war es gelungen, für die Gemeinde ein neues Instrument anzuschaffen, wobei „neu“ in diesem Zusammenhang bedeutet, dass es sich um einen Bechstein-Flügel handelt, der um das Jahr 1900 gebaut sein muss. Diesen hatten Kantor Thiemo Janssen und Orgelbaumeister Bartelt Immer in Aurich bei Reha-Piano entdeckt. Der kraftvolle, warme und gleichzeitig weiche und poetische Klang überzeugte die beiden.
Nun soll dieser attraktive Klang im Gemeindehaus erklingen, die Musikgruppen bei ihrer Arbeit unterstützen oder eben, wie neulich, im Rahmen eines kleinen Konzertes zur Geltung kommen.
Bevor es so weit sein konnte, wurde das Instrument sorgfältig und akribisch von Bartelt Immer überholt.
Von der klanglichen Qualität und den vielfältigen musikalischen Möglichkeiten konnten sich die ca. 70 Zuhörerinnen und Zuhörer am vorletzten Dienstagabend im Saal des Gemeindehauses überzeugen.
Annette Liss, eine Pianistin, die seit 2014 in Pewsum lebt, ließ den Flügel in allen Facetten der Klaviermusik erstrahlen.
Den Anfang machten jedoch die Ludgerikantoren Agnes Luchterhandt und Thiemo Janssen, die mit einer vierhändigen Legende von Antonin Dvorak eine breite und volle Klangfülle darboten.
Annette Liss, die Stücke aus einer Zeitspanne von 1809 – 2000 ausgesucht hatte, bewies nicht nur ihr künstlerisches Können, sondern nahm die Zuhörerinnen und Zuhörer auch zum jeweiligen Stück mit, indem sie kurze Einführungen zu den einzelnen Werken gab. Auf diese Weise wurde nicht nur erkennbar, dass bei zwei Werken von Chopin die Melodie mal mit der rechten und mal mit der linken Hand gespielt wurde, sondern sie wies ebenso auf die unterschiedlichen Intentionen der Komponisten hin. Ihre einfühlsame und mitreißende Interpretation der Stücke verdeutlichte sowohl träumerische Phrasen, als auch dramatische und virtuose Kompositionen.
Auch das musiktheoretisch interessierte Publikum konnte sich über Informationen zu enharmonischen Verwechselungen und parallelen Moll-/Dur-Tonarten freuen.
Die Pianistin schloss ihren Vortrag mit Musikstücken, die aus dem Jazz, Blues, Bossa entliehen wurden und von ihr für Klavier in lebhafter Weise arrangiert wurden.
Der Abend zählte zu zahlreichen kirchenmusikalischen Veranstaltungen, die regelmäßig vom Förderkreis Kirchenmusik seit 2006 unterstützt und finanziert werden.
So fand im Anschluss an den wundervollen Konzertgenuss die jährliche Mitgliederversammlung statt, bei der wieder über Unterstützung für gemeindliche Gruppe in Höhe von mehreren Tausend Euro abgestimmt wurde.
Wie in allen Lebensbereichen, steigen natürlich auch im kirchenmusikalischen Bereich die Ausgaben kontinuierlich an, so dass sich der Förderkreis immer über neue Mitglieder oder auch Einzelspenden freut. Alle Aktiven und Förderer der kirchenmusikalischen Arbeit der Kirchengemeinde freuen sich auf ein buntes und vielfältiges Musikjahr! (Judith Erbe)