Trauerfeiern

Im Trauergottesdienst Trost und Zuwendung finden

Sie haben einen vertrauten Menschen verloren und müssen mit Trauer und Schmerz fertig werden. Da gibt es viele Fragen: Warum ist das geschehen – wie geht es weiter – was ist zu tun? Neben dem Arzt sollten Sie ein Bestattungsunternehmen verständigen, das Ihnen auch viele Formalitäten abnimmt (Standesamt, Todesanzeige, Versicherungen). Der Bestatter wird in Absprache mit Ihnen und dem/der zuständigen Pastor/in und der Friedhofsverwaltung den Termin der Trauerfeier und Bestattung verabreden. Er kann auch dafür sorgen, dass Verwandte und Freunde über die Trauerfeier informiert werden. Im ersten Kontakt mit dem Pfarramt können schon viele Dinge geklärt werden. Die Seelsorger vereinbaren dann ein Trauergespräch mit Ihnen.  

In der Trauerfeier singen Nachbarn und Freunde mit den Angehörigen. Singen verbindet die Trauergemeinde mit den Trauernden seit Generationen. Die Menschen lassen sich durch Lieder stärken, die andere vor ihnen in Not und Verzweiflung gesungen haben. Blumen haben als Zeichen der Liebe und Hoffnung eine besondere Bedeutung; Kränze symbolisieren die Vollendung des Lebens im Glauben. Nach der Trauerfeier laden viele Familien die Gäste zu einem Beerdigungskaffee ein. Die Gemeinschaft stärkt die Hinterbliebenen für die anschließende Trauerzeit.

Viele haben es schon erlebt – andere kann es unvermutet treffen, dass Menschen in der Familie oder im Freundeskreis versterben.Wichtig ist es den Angehörigen und Freunden, dass in der Trauerfeier an die Verstorbenen in angemessener Weise erinnert wird und dass von der unserer christlichen Hoffnung auf ein Leben bei Gott gesprochen wird. Auch das Singen von vertrauten Liedern ist wichtig.

Unsicher werden manche Angehörige, wenn es um Verhaltensweisen in der Trauerfeier geht. „Wann sollen wir am Ende der Andacht aufstehen, bevor der Sarg hinausgetragen wird?“ werde ich manchmal im Trauergespräch gefragt.

Hilfreich ist es auf die Sargträger zu achten, die in die Kapelle kommen, ihre Kopfbedeckung abnehmen und vor dem Sarg innehalten, um ihrer Achtung vor dem Verstorbenen Ausdruck zu verleihen – eine guter Augenblick sich zu erheben, um diese Achtung zu bestärken.

Dann verlassen die Sargträger mit dem Sarg die Kapelle und die Gemeinde folgt als Trauerzug.

Eine Angehörige erinnert sich: „Als wir zum Grab gegangen sind, hat es mich sehr gestört, dass die Menschen hinter mir sich über alltägliche Dinge unterhalten haben – so als ob sie meine Trauer gar nicht bemerkt haben.“

Die Gespräche im Trauerzug sind auch für die Sargträger ein Problem: „Manche sind so im Gespräch vertieft, dass sie vergessen, Anschluss zu halten“, sagt einer von ihnen. Abschied nehmen zu müssen von einem verstorbenen Menschen ist schmerzlich und durchbricht den Alltag. Für die engsten Angehörigen ist es eine Ausnahmesituation.

Abschiednehmen hat seine Formen, die gut und hilfreich sind. Wenn wir an einer Trauerfeier teilnehmen und die Angehörigen auf diesem schweren Weg begleiten, können wir ihnen beistehen mit unserem Gesang, unserer Achtung vor dem Verstorbenen und der Achtung vor der Trauer der Angehörigen.

Und wenn ich eigentlich nichts mit der Trauerfeier zu tun habe? Vor einigen Wochen war ich in einem Trauerzug auf dem Weg von der Kapelle zum Grab und wir kamen an einem Mann vorbei, der mit der Pflege eines Grabes beschäftigt war. Es war sehr wohltuend, dass er seine Arbeit unterbrach, seine Kopfbedeckung abnahm und innehielt bis wir vorbeigegangen waren. Auch das ist eine Weise, Achtung zu erweisen.  

(Von Pastorin Traute Meyer - Erstveröffentlichung in "Gruß an die Gemeinde")   

Ablauf der Trauerfeier

• Orgelvorspiel
• Begrüßung
• Psalm
• Schriftlesung
• Lied oder Musik
• Ansprache
• Lied oder Musik
• Gebet
• Segen
• Auszug aus der Trauerhalle
• Gang zum Grab
• Absenken des Sarges
• Aussegnung
• Vaterunser
• Segen

Oft ist es hilfreich, sich an diese vorgegebene Abfolge zu halten. Selbstverständlich ist es aber auch möglich, Wünsche zu äußern. Vielleicht hat sich auch der jetzt Verstorbene Gedanken gemacht und seine Wünsche gesagt oder aufgeschrieben. Dies sollte respektiert werden.