Geistliche Impulse und inspirierende Musik
Man nehme: Eine ungewöhnliche Location wie die Ludgerikirche, Norder Gastronomen, die ein tolles Vier-Gänge-Menü auftischen, 13 gut gelaunte Jugendliche für den Service, drei Schwestern, die zauberhafte Musik machen und engagierte Gastgeber wie den Vorstand des Förderkreises „Kinder&Jugend“ – das vor 14 Jahren entwickelte und niemals veränderte Konzept für das Charity-Essen in der Ludgerikirche funktionierte auch am 20. September 2019 wieder. 54 Menschen nehmen an der langen, mit weißen Tischläufern, Kerzen und Blumenschmuck festlich dekorierten Tafel im Hochchor Platz. Neulinge sind ebenso dabei wie Stammgäste, die noch nie ein Essen verpasst haben. Und alle gehen beschwingt, entspannt und sehr zufrieden vier Stunden später nach Hause.
Die Einnahmen aus diesem 13. Essen werden wieder dafür verwendet, das im kommenden Jahr die sogenannte Ferienbox stattfinden kann: „In den Oster-, Sommer- und Herbstferien gibt es immer eine qualifizierte Kinderbetreuung im Jugendcafé“, erinnerten Vorsitzender Christoph Krützkamp und seine Stellvertreterin Mareke Kersten und luden sogleich zum nächsten Essen ein, das am 18. September 2020 stattfinden wird.
Zum Konzept gehört seit jeher der Wechsel zwischen Chorumgang und Hochchor. Nach jedem der köstlichen Gänge treffen sich alle im Hochchor, wo Pastorin Ulrike Kirschstein den geistlichen Impuls setzt – mit einer geglückten Mischung aus anregenden, inspirierenden und zum Schmunzeln einladenden Texten. Und so quittieren die Gäste am Ende ein Rollenspiel mit einer gewissen Erleichterung: Kommen doch zwei junge Frauen aus dem Service mit leeren Weinflaschen in den Hochchor und berichten, dass der Wein leider ausgegangen sei. Und während noch Stammgäste still darüber sinnieren, dass das ja noch nie passiert sei, erkennen alle schnell, dass hier eine Wundererzählung aus der Bibel nacherzählt wird – die Hochzeit zu Kana, die davon berichtet, wie Jesus von Nazareth als Gast einer Hochzeitsfeier Wasser in Wein verwandelt.
Sehr zum Gelingen des Abends beigetragen haben die drei Schwestern aus der Familie Waskowiak: Die 17jährige Lea (Klavier und Violine), die 15jährige Marie (Querflöte) und die 14jährige Esther (Cello) beeindrucken mit einem anspruchsvollen Programm, das sie selber zusammengestellt haben und bei dem man einerseits herrlich träumen und entspannen kann und andererseits gebannt zuhört. Sie heimsten ebenso viel Applaus ein wie die anderen 13 Jugendlichen, die gekonnt und aufmerksam im Service die Gäste am Tisch verwöhnen. Mit einbezogen in den Schlussapplaus ist Galt Burghardt vom Restaurant Skipperhuus, der das Essen koordiniert. Beteiligt sind neben dem Skipperhuus die Restaurants „Heimisch“, „da Sergio“ und die „Genusskomplizen“ (Doc N°8 und Smutje). - Herma Heyken
Foto: Ostfriesischer Kurier Norden